Für viele sind Reifen nichts weiter, als ein einfaches Teil des Autos, damit es fahren kann. Natürlich wissen alle Autofahrer, wie wichtig es ist, in hochwertige Reifen zu investieren, da man dadurch eine bessere Kontrolle über das Fahrzeug hat, was zur Sicherheit beiträgt. Allerdings kennen nur sehr wenige Leute die Geschichte der Reifenherstellung und Entwicklung. In diesem Artikel geht es uns darum, die interessantesten und unglaublichen Fakten, von denen Sie wahrscheinlich noch nie gehört haben, unter die Lupe zu nehmen.
Interessante Fakten über Reifen
- Früher benutzten Fahrzeuge die sogenannten “Artillerieräder”. In diesen Rädern war der Reifen tatsächlich an das Rad festgeschraubt. Stellen Sie sich nur mal vor, wie schwierig es wäre, einen Reifen zu wechseln, wenn die Hersteller dieser Art von Rad noch heute produzieren würden.
- Heutzutage sind die modernen Reifen schwarz und Fahrer können mit Felgen “spielen” in dem sie goldene oder silberne auswählen. Die ersten Reifen waren allerdings weiß. Die Hersteller fügten dem Gummi Zinkoxid zu um es stärker und besser zu machen, doch das hatte einen merkwürdigen Nebeneffekt. Die Reifen wurden schneeweiß.
- Später, in der zweiten Hälfte des einundzwanzigsten Jahrhunderts forderten die Hersteller von ihren Ingenieuren und Designern, eine Methode zu finden, um die Reifen haltbarer und langlebiger zu machen. Und die Wissenschaftler fanden einen Weg – sie fügten dem Gummi Ruß hinzu, dass eigentlich nichts weiter war als ein Nebenprodukt der Petroleumsindustrie, dann aber tatsächlich zum Rettungsanker wurde. Die Haltbarkeit von Reifen wurde so verlängert, allerdings waren sie von nun an schwarz.
- Doch wer war der erste Hersteller, der auf die Idee mit dem Ruß kam? Binney& Smith, die für die CrayolaStifte berühmt waren, verkauften Rußschwarz an den Reifenhersteller. Und wie weiße Reifen weiß wurden, wissen Sie ja schon.
- Sie haben wahrscheinlich schon von der Vogue Tyre and Rubber Company gehört, die seit über hundert Jahren Reifen herstellt. Das berühmte Vogue Tyre - ein äußerst hochwertiges Luxusprodukt – wird von der Vogue Tyre and Rubber Company hergestellt. Es ist äußerst interessant, dass der berühmte Weißwandreifen ursprünglich fast aus Versehen erfunden wurde. Die rußschwarze Lauffläche wurde mit der zinkweißen Seitenwand verschmolzen, und so entstand 1914 der Whitewall-Reifen.
- Ursprünglich waren bei dieser Reifenart beide Seiten weiß. Damals waren die Kotflügel noch offen gebaut, sodass Menschen auf der Straße beide Seiten des Reifen an den Fahrzeugen sehen konnten, die vorbeifuhren.
- Reifen mit erhabenen weißen Buchstaben werden in dem gleichen Design, oder besser gesagt in der gleichen Art hergestellt wie Weißwandreifen. Es wird nur ein zusätzlicher Schritt hinzugefügt, bei dem die Seitenwand erst mit schwarzem Gummi überzogen wird, und dann wieder abgewetzt wird, damit das Weiß hindurchscheinen kann.
- Der Reifenhersteller Goodyear, der auf der ganzen Welt bekannt ist, macht gern Experimente. So experimentierte der Hersteller zum Beispiel im Jahre 1961 beleuchteten Reifen. Damals gab es diesbezüglich keinen Trend, und niemand konnte vorhersagen, ob sie beliebt werden würden. Diese Leuchtreifen bestanden aus synthetischem Gummi und waren von innen mit Glühbirnen bestückt, sodass sie sanft leuchteten. Seitdem sind Reifen dieser Art nie mehr auf dem Markt aufgetaucht.
- Die meisten Autofahrer mögen Notlaufreifen, da man mit ihnen auch ohne Luft noch zur nächsten Werkstatt gelangt. Zwar haben diese Reifen auch einige Nachteile, da die Seitenwände dicker sind, trotzdem bestückt BMW all seine Fahrzeuge mit dieser Reifenart.
- Stellen Sie sich nur mal vor, dass jährlich rund dreihundert Millionen Reifen entsorgt werden. Es gibt verschiedene Arten, diese Reifen wieder zu verwenden. Einige Recyclings unternehmen schmelzen das Gummi und benutzen es im Asphalt, andere schreddern sie oder stellen sogar neue Reifen daraus her. Haben Sie zu Hause alte Reifen herumliegen, können Sie sie bunt anmalen und als Gartendekoration verwenden.
- Moderne Fahrzeuge werden ohne Reservereifen verkauft. Stattdessen wollen die Hersteller die Fahrzeuge leichter machen, sodass sie nun stattdessen ein Reparaturkit und einen Tank mit komprimierter Luft zur Verfügung stellen.
- Jeder liebt den Mini Cooper, weil er so schön und stylish ist. Beim klassischen Mini ist der Reifen 165 Millimeter breit. Die neue Ausführung des Clubman wird mit 225 Millimeter breitem Reifen ausgeliefert.
- Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass bei Rekorden die Meilenangaben immer relativ merkwürdig ausfallen? Das liegt daran, dass Rekorde normalerweise in Kilometern pro Stunde gemessen werden. Wenn man sie dann in Meilen umrechnet, kommt dabei keine runde Summe heraus, wie in dem Beispiel Q: 99 mph.
- Auch die Space Shuttles verfügen über Räder und Reifen. Sie sind normalerweise genauso groß wie bei einem achtzehn Räder, verfügen aber über völlig andere Eigenschaften. Deswegen kann ein Space Shuttle Reifen auch ein Gewicht von siebzigtausend Kilo und Geschwindigkeiten von bis zu 260 mph aushalten.
- Auch der Reifenhersteller Michelin experimentiert gern, um seine Produkte zu verbessern. Das Unternehmen arbeitet an der Entwicklung des sogenannten “Tweel”.Es handelt sich dabei um eine neue Radkonstruktion mit integriertem Reifen, die ohne Luft funktioniert. Durch diese neue Reifenart werden Platten eliminiert genau wie der Bedarf an auswechselbaren Laufflächen.
- Die Liste bekannter und namhafter Reifenhersteller ist lang, und dazugehören Größen wie Michelin, Goodyear, Nokian, Intercontinental, Pirelli, etc. es gibt auf der ganzen Welt Reifenhersteller, doch keines der oben genannten Unternehmen produziert so viele Reifen wie ein Hersteller in Dänemark, dem Heimatland von Hans Christian Anderson. Sie werden überrascht sein zu erfahren, dass es sich hierbei um Lego handelt. Ja, das ist die gleiche Firma, die auch die Legosteine für Kinder produziert. Das Unternehmen wurde 1932 gegründet und begann mit der Produktion von Reifen für die Legosteine rund dreißig Jahre später. Im Jahre 2011 erreichte die Produktion 318 Millionen. Können Sie sich das vorstellen?
- Reifen verfügen über zwei Geschwindigkeitskennzeichnungen, nämlich Z und Y. Ursprünglich wurde die Kennzeichnung Z zuerst eingeführt, für Geschwindigkeiten um mehr als 149 mph+. Später waren die Hersteller aufgrund der technologischen Fortentwicklung dazu gezwungen, eine weitere Kennzeichnung für höhere Leistungsfähigkeit einzuführen. So entstand die Kennzeichnung Y.
- Der größte Reifen der Welt befindet sich in Allen Park, Michigan, USA. Er ist fast 250 m hoch und wiegt 12 t. Dieser Reifen wurde der Öffentlichkeit erstmals 1965 als Riesenrad auf der Weltmesse vorgestellt, später aber nach Allen Park verlegt. Diese Attraktion ist auf jeden Fall einen Besuch wert, verpassen sie es also nicht, wenn sie das nächste Mal in Michigan sind.
Nun haben sich ihre Ansichten über Reifen sicher ein für alle Mal geändert. Es steckt so viel mehr hinter dem einfachen schwarzen Reifen, der sich an ihrem Wagen befindet.
helga 15. November 2018, 13:06