Ob Benzin oder Diesel: Kraftstoff ist teuer. Mit unseren elf Tipps wissen Sie, wie Sie den Verbrauch ihres Wagens optimieren können.
1. Überdenken Sie jede Fahrt
Muss die Fahrt überhaupt sein? Bei Fahrten weniger als fünf Kilometer wird der Wagen nicht einmal richtig warm und verbraucht deshalb mehr Kraftstoff. Erst auf Betriebstemperatur stellt sich der optimale Verbrauch ein – bei der Kurzstrecke steht der Wagen dann aber schon wieder. Manchmal lassen sich kurze Wege auch gut zu Fuß, per Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erledigen.
2. Erst einladen, danach anlassen
Gepäck einladen, Sitz und Spiegel einstellen, Navigationsgerät anschalten – als das lässt sich erledigen, wenn der Motor noch nicht läuft. Drehen Sie den Zündschlüssel möglichst erst, wenn es wirklich losgehen kann. Warmlaufen muss ein Motor heute auch nicht mehr.
3. Früh hochschalten
Je höher der eingelegte Gang, desto geringer der Verbrauch. Diese Faustregel gilt schon beim Losfahren. Schalten Sie also möglichst früh nach oben. Niedertouriges Fahren – also Fahren mit einer geringen Drehzahl - stellt für moderne Motoren (ab Baujahr 1980) kein Problem dar. Anderes gilt allerdings für untertouriges Fahren. Dann beginnt der Motor zu ruckeln und Sie sollten einen Gang runterschalten. Als Faustregel gilt für den Stadtverkehr: 30 km/h wird im dritten Gang, 40 km/h im vierten Gang und alles über 50 km/h wird im fünften Gang gefahren. Neben dem kraftstoffsparenden Effekt sinkt auch der Geräuschpegel.
4. Mitschwimmen
Vorausschauendes Fahren mindert die Brems- und Beschleunigungshäufigkeit. Besteht genug Abstand zum Vorausfahrenden, können Sie dessen Geschwindigkeitsveränderungen durch „Fuß-vom-Gas“ abfangen.
5. Beschleunigen Sie richtig
Wenn es schnell gehen soll, fahren Sie zügig an und schalten Sie rasch nach oben, etwa bei jeweils 2000 Umdrehung pro Minute (U/min). Dabei darf das Gaspedal weit durchgetreten werden. Es können auch Gänge übersprungen werden. Haben Sie beispielsweise im dritten Gang bis 50 km/h beschleunigt, schalten Sie gleich in den Fünften.
6. Gemächlich auf der Autobahn
Auch wenn auf freigegebenen Autobahnstrecken das nicht vorhandene Tempolimit dazu reizt, ein bisschen schneller unterwegs zu sein: Am wenigstens Kraftstoff verbraucht der Wagen bei einer Geschwindigkeit um die 100 km/h bis 130 km/h. Der Verbrauch steigt mit höherer Geschwindigkeit überproportional an, insbesondere bei wenig aerodynamischen Wagen (Kleintransporter, Vans). Auch hier gilt: Mitschwimmen mit wenigen Brems- und Beschleunigungsvorgängen schont das Portemonnaie.
7. Motorbremse nutzen
Bei Fahrten bergab bremst der Motor je nach eingeschaltetem Gang unterschiedlich stark. Bei laufender Motorbremse verbraucht der Wagen keinen Kraftstoff. Suchen Sie sich also den richtigen Gang und fahren Sie zum Nulltarif bergab. Den Motor ausschalten, um bergab zu rollen, ist aber keine gute Idee. Bei vielen Wagen setzen dann die Servolenkung und der Bremskraftverstärker aus.
8. Start-Stopp-Automatik
Wagen neueren Baujahrs haben eine Start-Stopp-Automatik, die den Motor an Ampeln ausschaltet. Diese Automatik können Sie nachahmen, indem Sie den Wagen einfach abschalten. Sinnvoll ist das, wenn Sie sich auf Standzeiten länger als 20 Sekunden einstellen müssen, beispielsweise wenn die Ampel gerade auf Rot geschaltet hat oder Sie im Stau stehen. An geschlossenen Bahnübergängen sind Sie vom Gesetzgeber verpflichtet, den Motor abzustellen. Drehen Sie nach dem Abschalten den Zündschlüssel wieder auf „Zündung an“. Erstens geht es dann schneller mit dem Anlassen. Zweitens wechseln viele Wagen von Abblend- auf Standlicht, wenn die Zündung aus ist. Das ist auf der Straße nicht zulässig, auch wenn der Verkehr gerade nicht fließt.
9. Extras sparsam einsetzen
Die Stromerzeugung durch die Lichtmaschine kostet Sprit. Selbstverständlich sollen Sie nicht am Licht sparen, aber vielleicht beim Einsatz von Sitz- und Heckscheibenheizung, Standheizung oder dem Radio und anderen musikalischen Gerätschaften im Wagen. Auch die Klimaanlage verbraucht Sprit. Der ADAC verortet den Zusatzverbrauch einer Klimaanlage je nach Hersteller zwischen 0,1 und 2,1 Liter pro 100 Kilometern. Heruntergelassene Fenster stören bei schnellerem Tempo die Aerodynamik und erhöhen den Spritverbrauch.
10. Kein unnötiger Ballast
Befreien Sie ihren Wagen von unnötigen Belastungen. Gerümpel im Kofferraum und auf dem Rücksitz erzeugen je 100 Kilo auf 100 Kilometern ca. 0,3 Liter Mehrverbrauch an Kraftstoff. Fahrradträger und Co. sollten abmontiert werden, wenn sie nicht benötigt werden. Sie erhöhen einerseits das Gewicht, andererseits verschlechtert sich die Aerodynamik.
11. Reifendruck erhöhen
Je höher der Luftdruck im Reifen, desto niedriger der Kraftstoffverbrauch. Natürlich dürfen Sie den Reifen jetzt nicht bis zum Platzen auffüllen. Sorgen Sie aber dafür, dass der Luftdruck immer am oberen Limit der vom Hersteller angegebenen Befüllung ist. Die Angaben finden Sie in der Innenseite der Tür, im Tankdeckel, im Handbuch oder direkt beim Hersteller. Wer möchte, kann sich auch Leichtlauf-Reifen zulegen, die einen geringeren Rollwiderstand als herkömmliche Reifen aufweisen.