Bei jedem Rennen kommen Mischungen mit dem gleichen Farbcode zum Einsatz. Sie werden dann einfach „soft“, „medium“ und „hard“ genannt. Wir verraten, wie das neue System genau funktioniert. Haben sie bei Gewirr aus „Hyper-Softs“, „Ultra-Softs“ und „Super-Softs“ auch irgendwann den Durchblick verloren? Dann sind Sie offenbar nicht alleine. Nach Meinung der F1-Rechteinhaber rund um Ross Brawn ist die aktuelle Nomenklatur der Pirelli-Mischungen für den Fomel-1-Fan zu Hause nicht mehr nachvollziehbar. Der Reifenlieferant wurde deshalb aufgefordert, für 2019 ein neues, einfacheres System zu entwickeln.
Wie das genau aussieht, erklärten die Italiener der Öffentlichkeit erstmals am Freitag (19.10.2018) an der Strecke von Austin. Die Reifen werden in der kommenden Saison demnach nur noch durch drei Begriffe unterschieden: „Soft“, „Medium“ und „Hard“. Wie bisher gibt es auf den Reifenflanken farbliche Markierungen zur Kennzeichnung. Der „Soft“ wird rot, der „Medium“ gelb und der „Hard“ weiß.
Mehr Reifen-Sorten als Farben
Drei Mischungen sind natürlich nicht genug, um die ganze Bandbreite an Strecken abzudecken. Deshalb wird es insgesamt eine höhere Anzahl an Reifensorten geben, aus denen Pirelli für jedes Rennen drei auswählen wird – noch schwankt Pirelli zwischen fünf und sechs verschiedenen Mischungen. Nach dem Test in Abu Dhabi soll die Entscheidung fallen. Diese Reifensorten werden intern nach Härtegraden durchnummeriert.
Je nach Auswahl werden ihnen dann unterschiedliche Namen zugeordnet. So kann es vorkommen, dass zum Beispiel die Sorte Nr. 3 in Monaco gemeinsam mit den Sorten Nr. 1 und Nr. 2 eingesetzt wird. Dann bekommt sie den Namen „Hard“ und eine weiße Markierung. Liefert Pirelliauf dem Kurs in Silverstone, wo die Reifen deutlich stärker belastet werden, die Auswahl 3, 4 und 5, dann ist die Nr. 3 die weichste Variante im Sortiment. Sie geht dann als „Soft“ ins Rennen und bekommt eine rote Markierung.
Um die Härtegerade besser einzuschätzen, bekommen die Teams und die Journalisten natürlich die jeweiligen Nummern in der Härteskala genannt. Damit intern bei Pirelli keine Reifen falsch zugeordnet werden, soll den Reifen noch eine zusätzliche Markierung in Form eines kleinen Stickers verpasst werden. Wie erwähnt können ja neuerdings die gleichen Sorten unterschiedliche Farben bekommen und unterschiedliche Sorten je nach Rennen mit den gleichen Farben markiert sein.
Neues Schema sorgt für Probleme bei Testfahrten
Für ein Problem konnte der Reifenlieferant aus Mailand aber noch keine Lösung präsentieren. Wie lassen sich die Reifen bei den Wintertests vor der Saison 2019 unterscheiden, wenn die Teams mehr als nur drei verschiedene Mischungen zur Auswahl haben? Pirelli weiß durch die Barcode-Markierungen natürlich immer, welche Sorten benutzt wurden. Doch für Fans und Journalisten gibt es keine Möglichkeit zu erkennen, auf welchen Reifen ein Fahrer gerade unterwegs ist.