Fachgerecht die Felgen polieren: Tipps & Möglichkeiten
Um kleine Kratzer zu beseitigen oder den alten Glanz seiner Räder wieder herzustellen, lässt sich auf verschiedene Arten die Oberfläche von Felgen polieren. Welche Methoden empfehlenswert sind und was Sie dazu benötigen, erfahren Sie hier.
Wer seine Felgen polieren möchte, sollte im ersten Schritt für geeignete Umgebungsbedingungen und sichere Arbeitsmittel sorgen. Das heißt:
- Sorgen Sie für eine gute Beleuchtung, um Ihr Polier-Ergebnis jederzeit genau begutachten zu können.
- Meiden Sie sowohl kalte als auch feuchte Räume. Dies kann dazu führen, dass die Polierpaste auf dem Metall verklebt.
- Tragen Sie eine Schutzbrille und eine Staubmaske (Atemschutz). Aluminiumstaub ist überaus feinkörnig.
Weist die Felge Beschädigungen auf (Kerben oder Dellen), kann eine Alufelgen-Reparatur durchgeführt werden. Aber Vorsicht: Sofern es sich um einen Haarriss handelt, darf die Felge nicht mehr verwendet werden. Bisweilen lohnt sich eine Reparatur auch preislich nicht. Dann ist es ratsam, einen Online-Preisvergleich durchzuführen, um günstige Angebote für neue Felgenmodelle zu finden.
Anleitung zur Politur von Alufelgen
1. Klarlack entfernen
Sofern die Felgen über eine Oberflächenversiegelung verfügen (zum Beispiel eine Klarlackschicht), muss diese zuerst entfernt werden. Hierzu eignet sich eine handelsübliche Beize. Beim Abbeizen sind unbedingt Gummihandschuhe zu tragen, da Abbeizer in der Regel überaus aggressive chemische Verbindungen sind.
2. Vorschleifen
Ist die Felge auch nach dem Abbeizen noch nicht in polierfähigem Zustand (Lackreste, Unregelmäßigkeiten), muss vorgeschliffen werden. Hierfür können Sisalscheiben verwendet werden. Diese lassen sich auch zum Vorpolieren benutzen. Beim Vorschleifen sollte die Körnung nur langsam gesteigert werden (etwa von Korn 80 bis Korn 600 in 100er Schritten).
Unser Tipp
Auch für die Politur von runden oder schmalen Felgenbetten eigen sich Sisalscheiben wesentlich besser als Baumwoll-Polierscheiben.
3. Polieren
Jetzt geht es daran, die Felgen zu polieren. Hierzu benötigen Sie Polierscheiben (Baumwolle) und Polierpasten. Beim Polieren der Felgen ist es wichtig, die Oberflächen langsam und gleichmäßig zu bearbeiten, da sonst Unregelmäßigkeiten entstehen können. Zudem ist es ratsam, die Scheiben zwischendurch mehrmals anzurauen. Baumwollscheiben lassen sich ab etwa Korn 400 (oder feiner) einsetzen.
4. Finish
Haben Sie die Oberflächen Ihrer Alufelgen glatt poliert (circa bis zu einer Körnung von 800), geht es ans Finish. Hierfür eignen sich Scheiben aus Flanell.
Lassen sich auch Stahlfelgen polieren?
Auch Stahlfelgen können poliert werden. Allerdings sind hierfür wesentlich weichere Keramikschleifkörper erforderlich als bei Alufelgen. Zudem muss nach der Politur mit einem Klarlack oder einem Acryl-Klarlack die Oberfläche versiegelt (pulverbeschichtet) werden, da sich sonst schnell Rost bildet.
Achtung
Bei mehrteiligen Stahlfelgen besteht die Gefahr, dass der Lack im Bereich der Nähte (zwischen Stern und Schüssel) nicht jede Stelle perfekt versiegelt. In solch einem Fall lässt sich die Entstehung von Rost- und Korrosionsstellen nicht vermeiden.
Sollten Alufelgen nach dem Polieren erneut lackiert werden?
Werden Felgen nach dem Polieren erneut mit Lack versiegelt, ist die Gefahr sehr hoch, dass der neue Lack wieder abplatzt. Wer eine neue Lackschicht auf seinen Alus haben möchte, sollte daher nicht polieren, sondern:
- entlacken
- sandstrahlen
- neu lackieren bzw. pulverbeschichten
Möchten Sie einen Teil der Felgen polieren und einen anderen lackieren (beispielsweise die Felgenhörner polieren und den Rest der Felge mit Lack versiegeln), sollte unbedingt zuerst die Politur und anschließend die Lackierung erfolgen. Denn kommt Lack auf die polierten Oberflächen, lässt sich dieser leicht wieder entfernen. Dagegen kann der lackierte Teil der Felgen beim Polieren sehr leicht beschädigt werden.
Autor: Henrik Lode
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