Wie und wo sollte ich meine ungenutzten Reifen lagern?
Wird im Frühjahr und im Herbst auf Sommer- beziehungsweise auf Winterbereifung gewechselt, stellt sich die Frage nach der fachgerechten Aufbewahrung der Pneus. Wer hier Fehler begeht, kann die Lebenserwartung seiner Reifen stark verkürzen. Lesen Sie hier, wie und wo Sie ihre ungenutzten Reifen lagern sollten und welche Unterschiede es diesbezüglich zwischen Kompletträdern und Reifen ohne Felgen gibt.
Die vorschriftsmäßige Einlagerung von Autoreifen sorgt für eine längere Haltbarkeit der Pneus und verhindert Beschädigungen an Karkassen und Laufflächen. Dabei spielen folgende Aspekte eine wichtige Rolle:
- Allgemeiner Zustand der Reifen
- Richtiger Luftdruck
- Kennzeichnung der einzelnen Räder
- Umgebungsbedingungen des Lagerortes
- Positionierung der Reifen
Allgemeinzustand
Bevor Sie Ihre Reifen einlagern, sollten diese sorgfältig auf Fremdkörper und Beschädigungen (an den Laufflächen und den Seitenwänden) untersucht werden.
Zudem ist die Profiltiefe zu messen. Ist nämlich die Mindestprofiltiefe von 1,6 mm erreicht, dürfen Sie die Pneus nicht mehr fahren. Auch bei Beschädigungen (wie Beulen an der Flanke) ist der Reifen unter Umständen nicht mehr verkehrssicher und muss ersetzt werden. Wenn Sie auf der Suche nach einem neuen Satz Reifen sind, können Sie hier auf Reifen.AT kostenlos Reifenmodelle miteinander vergleichen und die passenden Pneus noch heute online bestellen.
Sofern Sie Kompletträder lagern möchten, müssen auch die Felgen in Augenschein genommen werden. Weist beispielsweise eine der Felgen Roststellen auf, sollten Sie diese unbedingt vor dem Einlagern behandeln, damit sich die betroffenen Flächen nicht vergrößern.
Reifenluftdruck erhöhen
Auch ungenutzt verlieren Reifen Luft. Daher sollte der Luftdruck vor der Lagerung um 0,5 Bar gegenüber dem vom Hersteller empfohlenen Druck erhöht werden.
Räder kennzeichnen
Wer seine Räder kennzeichnet, kann sie in der nächsten Saison achsweise tauschen (das heißt, von vorne links nach hinten links usw.). Dies sollte etwa alle 10.000 Kilometer geschehen, um einem ungleichmäßigen Abfahren der Profile vorzubeugen.
Unser Tipp
Für die Kennzeichnung sollten die Laufflächen mit Kreide oder Wachsmalern beschriftet werden – zum Beispiel mit VL („vorne links“), HR („hinten rechts“) usw. Bei der neuerlichen Nutzung fährt sich die Beschriftung dann schnell ab und hinterlässt somit keine Spuren.
Auf die Umgebungsbedingungen achten
Um das Material und die Reifenoberfläche nicht zu beschädigen, sollten Autoreifen unbedingt dunkel, trocken und kühl aufbewahrt werden. So beschleunigt etwa direkte Sonneneinstrahlung den Alterungsprozess der Gummimischung. Zudem muss der Untergrund, auf dem die Reifen lagern, frei von Lösungsmitteln, Fett, Öl oder ähnlichen Verschmutzungen sein.
Die richtige Lagerung der Reifen
Bei der richtigen Positionierung sind auf die Unterschiede zwischen Reifen ohne Felgen und Kompletträdern zu achten.
- Reifen lagern: stehend (dabei die Pneus alle sechs Wochen um ein Viertel drehen)
- Kompletträder lagern: liegend und übereinandergestapelt (auf dem Boden, auf einem Felgenbaum oder an einer Wandhalterung)
Mit zunehmendem Alter verliert ein Reifen seine sicheren Fahr- und Bremseigenschaften, da das Material verhärtet. Daher sollten Sie Reifen nach spätestens acht Jahren (auch bei ausreichender Profiltiefe) nicht mehr einlagern sondern ersetzen. Wie sich das Reifenalter bestimmen lässt, erfahren Sie hier.
Fazit
Wer seine Reifen richtig lagert, erhält die Verkehrssicherheit der Pneus und erhöht gleichzeitig die Lebensdauer. Sofern kein ausreichender Platz beziehungsweise keine optimalen Lagerbedingungen vorhanden sind, können auch Autowerkstätten oder Reifenhändler mit der Aufbewahrung beauftragt werden. In der Regel ist dies gegen einen geringen Betrag möglich.
Autor: Henrik Lode
© Foto: iStockphoto.com / JayLazarin